BRK Rettungstag 2014 – ein ganzer Tag voller Unfälle

So ähnlich könnte man Samstag, den 17.05. betiteln.

Bei dieser Veranstaltung handelt es sich um eine Fortbildungs- und Trainingsveranstaltung für das ehrenamtliche BRK Rettungsdienstpersonal. Anhand etlicher, realitätsnah gestellter Szenarien werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit nicht alltäglichen Situationen konfrontiert, die es mitunter auch erforderlich machen, zu unkonventionellen Massnahmen zu greifen oder „um die Ecke“ zu denken. Wenn es keine fertigen Handlungsanweisungen gibt, ist regelmässig Improvisationstalent gefragt und eben dieses sollte bei der Veranstaltung trainiert werden.

Wie auch im Vorjahr waren das THW Kronach, die DLRG - Küps und mehrere Feuerwehren mit eingebunden und hatten Übungsstationen aufgebaut. Die Teilnehmer des Rettungsdienstes waren in Gruppen von 2 bis 3 Helferinnen und Helfern pro Fahrzeug unterwegs und wurden von einer Übungsleitstelle zu den jeweiligen Stationen geleitet. Wie in der Realität wussten diese vorher nicht genau, was sie erwartete. Lediglich ein Einsatzstichwort, wie z.B. „unklare Infektion“ oder „Person in Schacht gestürzt“ war bekannt.

Das THW Kronach hatte eine Stationen übernommen und präsentierte das Szenario „Person in Schacht gestürzt“. Die Aufgabe der Rettungsdienstler bestand darin, nach dem Eintreffen an der Unfallstelle zunächst die Lage zu sondieren, dabei den Selbstschutz zu beachten und dann zu erkennen, dass man mit eigenen Mitteln nicht weiterkommt, sondern Unterstützung durch das THW benötigt.

Die Stadtwerke hatten dankenswerterweise einen Leitungsschacht zur Verfügung gestellt und als Ausgangslage wurde angenommen, dass es in dem Schacht eine Explosion gab und eine Person verletzt wurde.

Der eintreffende Rettungsdienst kam also zunächst nicht an den Patienten heran und musste sich eine schnelle und sichere Lösung überlegen. Nach einem kurzer Überlegung fiel auch hier die Wahl auf das THW, welches kurzerhand über die Übungsleitstelle nachgefordert wurde. Die eintreffende Bergungsgruppe baute einen Dreibock aus dem mitgeführten Einsatz-Gerüstsystem (EGS) über die Schachtöffnung und seilte zunächst einen Helfer, der mit einem Mehrgas-Messgerät ausgerüstet war, ab. Während dieser die Luftqualität im Schacht prüfte, rüstete das THW an der Oberfläche das Rettungsdienstpersonal ebenfalls mit Auffanggurten aus und wies sie in die Technik des Rollgliss (Abseilgerät) ein.

Nun wurden die Sanitäter (und ggf. natürlich auch der Notarzt) in den Schacht abgelassen, so dass diese den Patienten versorgen konnten. Anschließend galt es, den Patienten möglichst schonend an die Oberfläche zu holen.

Durch das Verletzungsmuster entschied man sich für eine Rettung mittels Schleifkorb da dieser senkrecht durch den Schachtdeckel passte.

Teilnehmer und Veranstalter des Rettungstages zeigten sich mit dem Verlauf sehr zufrieden. Sichtlich geschafft, aber mit vielen neuen Eindrücken und Informationen versehen, gingen die letzten Teilnehmer gegen 18:00h in den wohlverdienten Feierabend.

Bericht - Hajo Badura       


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