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25 to Stahl auf Abwegen

Ein rumänischer Sattelzug, der mit 25 to Bandstahl beladen war und eigentlich nach Pressig wollte,

verlies sich am Montag Nachmittag blindlings auf sein Navi (welches offenbar genauso wenig ortskundig war, wie er selbst) und befuhr in Steinberg (Kreis Kronach) die Tiefenbachstraße. Dies ist eine enge, schmale Straße, die nach ca. 2 km an einem Feldweg endet – und keinerlei Wendemöglichkeit für einen Lastzug bietet.

Als der Fahrer seinen Irrtum bemerkte, war es jedoch bereits dunkel geworden und so beschloss er, erst am nächsten Morgen bei Tageslicht seinen 40-Tonner aus der misslichen Lage zu manövrieren. Dieses Befreiungsmanöver ging jedoch gründlich schief, den er geriet mit den Aufliegerachsen in den Straßengraben, das schwere Fahrzeug sank ein und drohte umzukippen.

Eine von besorgten Anwohnern alarmierte Polizeistreife verständigte daraufhin ein LKW-Bergungsunternehmen und ließ vorsorglich über die Leitstelle Coburg auch einen THW-Fachberater anfordern. An der Einsatzstelle angekommen, überlegten dann unser Zugführer Oliver Ramm und der Bergungsunternehmer gemeinsam, wie man den Havaristen wieder auf die Straße bringen könnte.

Das Hauptproblem war die Ladung mit einem Gewicht von rund 25 Tonnen. Um den LKW zu bergen musste diese erst abgeladen werden – aber für einen Autokran war kein Platz. Daher alarmierte Zugführer Ramm zunächst die beiden Bergungsgruppen des Ortsverbandes Kronach – um das Fahrzeug zu sichern und zeitgleich auch die Fachgruppe Räumen des Ortsverbandes Kulmbach mit einem Radlader. Die THW-Radlader (auch Bergeräumgerät genannt) unterscheiden sich von handelsüblichen Geräten dadurch, dass die Ladeschaufel abnehmbar ist und gegen verschiedene, andere Geräte wie z.B. einen Mehrschalengreifer, einen Lasthaken oder auch eine Palettengaben getauscht werden kann. Dies macht die Bergungsräumgeräte zu einem multifunktionellem Gerät, mit dem fast alles bewegt werden kann.

Während die Kulmbacher Kameraden noch auf Anfahrt waren, konnten die Kronacher THWler den Sattelzug mittels Ketten und Greifzügen soweit fixieren, dass keine Gefahr des Umkippens mehr bestand. Direkt nach dem Eintreffen konnten so die Kulmbacher Kameraden beginnen, die Stahlrollen vom Auflieger herunterzuheben und neben der Straße abzulegen. Um an die Rollen auf der Grabenseite heranzukommen, kam die Seilwinde des Gerätekraftwagens I zum Einsatz. Über eine entsprechende Umlenkrolle an einem Baum zogen unsere Helfer die schweren Rollen bis an die Ladekante, so dass der Radlader diese greifen konnte.

Als der Sattelzug von seiner schweren Ladung befreit war und die hinzugerufene Feuerwehr aus Wallenfels zur Sicherheit auch den randvollen Dieseltank mit fast 1.000 Litern Kraftstoff abgepumpt hatte, konnten unsere Helfer unter Einsatz des Radladers und der 10-Tonnen Winde des Gerätekraftwagens den Auflieger wieder auf festen Boden stellen. Die Bergungsspezialisten der Firma Reier kümmerten sich derweil mit Ihrem Abschleppwagen um die Zugmaschine.

Als beide Fahrzeuge wieder sicher auf der Teerstraße standen und verbunden waren, übernahm ein versierter Helfer des THW Kronach die kniffelige Aufgabe, den Lastzug die letzten 1,5 km rückwärts aus dem Wald zu rangieren.

Der Empfänger in Pressig musste derweil noch etwas auf seine Stahlwaren warten, denn die Polizei hatte angeordnet, dass der LKW noch nicht wieder beladen werden durfte – sondern erst durch eine Fachwerkstatt auf mögliche Schäden an sicherheitsrelevanten Bauteilen überprüft werden muss.

Wir danken den Kulmbacher Kameraden, den Mitarbeiter der Firma Reier sowie die Feuerwehren aus Wilhelmsthal, Steinberg und Wallenfels für die gute Zusammenarbeit bei diesem Einsatz.

Bericht: Hajo Badura / Bilder: Dominik Lauer


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