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Berge versetzen und Ozeane teilen ...

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... können wir zwar noch nicht, aber das Umleiten eines Flüsschens im Ludwigsstädter Ortsteil Ebersdorf hat vor einigen Tagen bestens geklappt.

Die Stadt Ludwigsstadt war an uns mit folgender Problemstellung herangetreten: Ein teilweise verrohrter Bachlauf war „in die Jahre gekommen“ und die metallische Verrohrung stellenweise durchgerostet. Als Sicherungsmassnahme sollte das defekte Rohr mit einer Grundsohle aus Beton verstärkt werden. Dazu müsste aber die Baustelle rund 48 Stunden trocken gehalten werden – bis der Beton abgebunden hatte.

Nach kurzer Besichtigung der Baustelle war klar, dass die Aufgabe mit den Mitteln unserer Fachgruppe Wasserschaden / Pumpen zu bewältigen war. Die größere  Herausforderung dabei war  eher, genügend Personal bereitzustellen, um die Einsatzstelle rund 72 Stunden rund um die Uhr zu besetzen und zu betreiben. Mitten in der Urlaubszeit ist es nicht immer einfach für Helfer,  an ihrer Arbeitsstelle frei zu bekommen. Als auch dies gelöst war, konnte es am Mittwoch morgen an das Einrichten der Einsatzstelle gehen.

Gemeinsam mit der ausführenden Baufirma wurde vor der Arbeitsstelle ein Stau aus Sandsäcken und Bigbags errichtet, um das Wasser aufzuhalten und die nötige Wassertiefe für unsere Pumpen zu erreichen. Dort wurde eine MAST-Tauchpumpe mit einer Leistung von 2.400 ltr je Minute eingebracht und mittels einer A-Schlauchleitung das Wasser an der Baustelle vorbei gepumpt – und nach ca. 150 Metern wieder in das Bachbett zurückgeführt.

Da die Arbeitsstelle mit dem frischen Beton während der nächsten zwei Tage auf keinen Fall nass werden durfte, wurde noch eine 200 %ige Sicherheit eingebaut. Auch wenn eine einzige Pumpe für die ankommenden Wassermengen ausreichend gewesen wäre, wurden noch zwei weitere Pumpen samt Schlauchleitungen eingebaut. So hätte sowohl im Falle eines Defektes oder eines geplatzten Schlauches sofort auf eine der anderen Pumpen umgeschaltet werden können und auch im Falle eines Sommergewitters mit Starkregen wäre noch genügend Kapazität für die Bewältigung der Wassermenge zur Verfügung gestanden.

Der Strom für die Pumpe kam zwar aus der Steckdose – genauer gesagt aus dem örtlichen Feuerwehrhaus, aber zur Absicherung war auch unsere 50 KVA Netzersatzanlage vor Ort, so dass auch ein eventueller Stromausfall kein Problem gewesen wäre.

Als die Baustelle trocken gelegt war, konnte ein Saugbagger anrücken, um Schmutz, Schutt und Reste des alten Rohres zu entfernen und am Mittwoch Nachmittag konnte dann die neue Sohle betoniert werden. Am Freitag gegen Mittag gab der verantwortliche Bauleiter dann grünes Licht zum Abschalten der Pumpe. Der Beton hatte ausreichend abgebunden und konnte wieder überspült werden.

Nun konnten unsere Helfer an den Rückbau gehen und Schläuche und Pumpen wieder Verlasten. Die ganze Aktion verlief ohne Störungen und Zwischenfälle – auch die MAST-Pumpe zeigte sich vom 60-stündigen Dauerbetrieb unbeeindruckt.


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