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BRK Rettungstag 2009

Der BRK-Kreisverband Kronach führt für das ehrenamtliche Rettungsdienstpersonal

jährlich eine umfangreiche Fortbildung durch. In diesem Jahr fand diese erstmals als praktische, realitätsnahe Veranstaltung unter Einbindung anderer Hilfsorganisationen statt.

Verteilt über den Landkreis waren 9 Stationen mit unterschiedlichen Einsatzszenarien aufgebaut, die von den Teilnehmern abgearbeitet werden mussten. So wurden die Retter unter anderem mit folgenden Aufgaben / Unfällen konfrontiert: 

Die aus jeweils 3 Personen bestehenden Teams wurden von einer Übungsleitstelle realitätsnah disponiert und nach Erledigung einer Aufgabe wieder zum nächsten Übungseinsatz alarmiert.

Das THW Kronach war an den Stationen Aussichtsturm und Waldunfall mit eingebunden. An der ersten Station wurde angenommen, daß ein Besucher den gut 30 mtr hohen Turm bestiegen hatte und beim Blick über das Geländer durch eine falsche Bewegung einen Bandscheibenvorfall erlitten hatte. Daraufhin sackte er vor Schmerzen zusammen und konnte seine Beine nicht mehr bewegen.

Die eintreffenden Kräfte mussten nun weit über 100 Stufen zur Aussichtsplattform hochsteigen, den Patienten versorgen und sich eine möglichst schonende Methode zum Abtransport überlegen. Dabei wurden der Rettungsdienst von der Bergwacht Kulmbach und der Sonderrettungsgruppe „Höhen, Tiefen und schweres Gelände“ des THW Kronach unterstützt. Der Patient wurde dazu in einen sog. Hubschraubertransportsack verpackt und über die Außenfassade des Turms abgelassen, bis er unten wieder vom Rettungsdienstpersonal übernommen wurde. Während des Abseilens wurde der Patient stets von einem THW-Helfer oder Bergwachtmann begleitet. Ausbilder des BRK bewerteten dabei die Leistungen und Arbeitsqualität der Teams.

An der Station mit dem verunfalltem Waldarbeiter wurde angenommen, daß dieser – bzw. im konkreten Fall eine junge Holzfällerin - unter einen falsch gefallenen Baum geraten war und sich dabei beide Beine gebrochen hatte. Die Unfallstelle war nicht direkt anfahrbar, so dass die Retter mit ihrer Ausrüstung einen längeren, anstrengenden Fußmarsch unternehmen mussten – oder Unterstützung durch das THW anfordern. Wir standen mit 2 Geländewagen als „Taxi“ bereit, aber nicht jedes Team war auf die naheliegende Idee gekommen, sich zur Unfallstelle fahren zu lassen. Nach der Versorgung der Verletzungen musste die Holzfällerin möglichst schonend aus dem schweren Gelände geholt werden. Einige Teams baten dabei das THW um Tragehilfe; Ziel der Übung war jedoch, die Patientin über eine schiefe Ebene aus dem Gelände zu holen und anschließend auf dem THW-Argo (einem hochgeländegängigem Spezialfahrzeug) zum Rettungswagen zu bringen.

Die dargestellten Szenarien waren sehr realitätsnah und haben sich teilweise sogar genau so schon zugetragen. Sinn dieses Veranstaltung war in erster Linie, auch die ehrenamtlichen Rettungsdienstmitarbeiter mit nicht alltäglichen Situationen zu konfrontieren und zu innovativen Lösungen anzuregen. Gleichzeitig sollte auch die Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen geübt werden. Manche der jungen Rettungssanitär(innen) waren tief beeindruckt, welches Leistungspotential der THW-Ortsverband Kronach vorhält und mit welchen Möglichkeiten ungewöhnliche Situationen gemeistert werden können.

An den anderen Stationen waren – je nach Szenario – DLRG, Wasserwacht und mehrere Feuerwehren mit eingebunden.

Im Hintergrund hatte der OV Kronach auch noch eine Funkrelais-Station für zwei 4mtr-Kanäle betrieben. Um den laufenden Betrieb des „echten“ Rettungsdienstes nicht zu stören, wurde der gesamte Funkverkehr auf üblicherweise nicht benutzten Kanälen abgewickelt – für die natürlich keine festen Relais vorhanden waren.

Die Zusammenarbeit zwischen Rettungsdienst und THW sowie den anderen Organisationen klappte hervorragend und auch auf Ebene der Helfer konnten so manche neuen Kontakte geknüpft werden.

Bericht - Hajo Badura / Bilder - Dominik Lauer , Christian Blinzler BRK Kronach

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