An diesem Tag fand der alljährliche BRK Rettungstag statt - die traditionelle Aus- und Fortbildungsveranstaltung für ehrenamtliches Rettungsdienstpersonal im Landkreis Kronach. Dabei werden die Helferinnen und Helfer mit unterschiedlichen Unfallszenarien konfrontiert und müssen dann spontan die entsprechenden Massnahmen einleiten und ggf. auch andere Hilfsorganisationen hinzuziehen, wenn der Einsatz alleine nicht zu bewältigen ist Wie auch bei echten Einsätzen werden die BRK-ler dabei von Feuerwehr, DLRG und THW unterstützt.
An einer Station waren sogar gleich 3 Organisationen - BRK, Feuerwehr und THW gleichzeitig im "Einsatz". Im LGS-Gelände galt es einen stark übergewichtigen Patienten vom Kletterturm zu retten. Angenommen war, dass dieser sich beim Aufstieg auf den Turm überanstrengt hatte und oben mit Kreislaufproblemen zusammengebrochen war. Da ein Abtransport über das Treppenhaus nicht möglich war, kamen Feuerwehr und THW mit ins Spiel.
Eine Feuerwehr-Drehleiter wurde am Turm als Festpunkt in Stellung gebracht und die Höhenrettungsgruppe des THW befestigte daran die entsprechende Seiltechnik um den Patienten vom Turm abzuseilen und an den Rettungswagen zu übergeben.
Im zeitlichen Wechsel des Tages waren die Feuerwehren aus Küps, Tettau und Pressig an der Übung beteiligt und auch zahlreiche Schaulustige nutzten die Gelegenheit, sich ein Bild von der Ausbildung und Ausrüstung der Organisationen zu machen. Die zweite Station, an der unser Ortsverband beteiligt war, war die alte Sandgrube in Thonberg. Hier wurde auf einem schwer zugänglichen Plateau eine verunfallte Person mit offenem Unterschenklebruch angenommen.
Die Rettungskräfte mussten zunächst eine kleine Kletterpartie unternehmen, um zu dem Verletzten zu gelangen und ihn zu versorgen. Ein Abtransport auf herkömmliche Art war jedoch nicht möglich. Ausbildungsziel dieser Station war es dann, diese Lage richtig einzuschätzen und das THW zur Rettung nachzualarmieren.
Unsere Helfer bauten dazu kurzerhand eine Seilbahn an den Berg, mit deren Hilfe der Verletzte dann schonend vom Plateau geholt werden konnte. Hier gab es naturgemäß kaum Zuschauer, aber die Rettungsdienstler waren doch erstaunt, was man so alles aus einem Gerätekraftwagen herauszaubern und bauen konnte. Viele der Übungsteilnehmer hatten noch keine gemeinsame Einsatzerfahrung mit dem THW und waren daher umso mehr von der Leistungsfähigkeit unseres Ortsverbandes beeindruckt.
An den anderen Stationen der Veranstaltung, die teils vom BRK selbst oder auch von Feuerwehren bzw der DLRG betrieben wurden, galt es Personen aus Fahrzeugen zu retten, Unfälle mit elektrischem Strom richtig einzuschätzen oder auch Verunfallte aus dem Wasser zu retten.
Text: Hajo Badura / Bilder Dominik Lauer