Die Grundausbildungszeit war endlich vorüber und der lang ersehnte Tag der Abschlussprüfung nun gekommen. Voller Tatendrang, aber dennoch mit einem etwas flauen Gefühl im Magen, brachen die Prüflinge mit ihren Ausbildern Frank Schubert und Michael Blüml zum Ortsverband Naila auf, um gemeinsam mit ihren Kameraden aus den umliegenden Landkreisen zu zeigen was sie gelernt hatten.
Jeder Helfer und jede Helferin, die neu ins THW eintreten oder aus der Jugendgruppe in die aktive Mannschaft wechseln, müssen zunächst die sog. „Grundausbildung" durchlaufen. Dabei wird – wie der Name schon vermuten lässt – das grundlegende Wissen vermittelt, welches die Helfer später benötigen.
Neben der nötigen Theorie zu Aufbau und Gliederung des THW, den einschlägigen Rechtsvorschriften und Sicherheitsregeln gehört dazu natürlich viel Praxis. Vom richtigen Binden der speziellen Knoten, über Holz-, Stein- und Metallbearbeitung bis hin zum Umgang mit der umfangreichen Maschinenausstattung des THW lernen die Helfer, was sie später wissen müssen.
Nach der Begrüßung der Prüflinge in Naila durch die Prüfungsleitung konnten sich die Helfer nochmals mit einem kräftigen Frühstück stärken, bevor es mit dem Theorieteil losging. Dabei kam der eine oder andere nicht nur wegen der sommerlichen Außentemperaturen ins Schwitzen. Nach der Korrektur und einer kurzen Nachbesprechung begann der umfangreiche Praxisteil. An verschiedenen Stationen zeigten die Prüflinge, dass sie ihr Handwerk gelernt hatten. Das Binden von Knoten ging ebenso reibungslos von der Hand wie das Sichern von Leitern auf rutschigem Untergrund, das Aufbauen und in-Betrieb nehmen von Motorsäge und Hydraulikspreizer oder der Umgang mit Handwerkszeugen der diversen Bereiche oder das Aufbauen und Betreiben einer Beleuchtung mittels Notstromerzeuger und Flutlichtscheinwerfer. Das Zuschneiden von Bauholz ging den THWler ebenso reibungslos von der Hand wie das Anlegen eines Mauerdurchbruchs oder das fachgerechte Absichern eine Unfallstelle. Bei allen Aufgaben wurde nicht nur auf Schnelligkeit, sondern vor allem auf Genauigkeit und auf die Einhaltung der jeweiligen Sicherheits- und Arbeitsschutzvorschriften geachtet.
Gegen 15:00h kam dann die erlösende Nachricht von der Prüfungskommission: Alle 10 Kronacher haben bestanden und konnten die Urkunden stolz entgegen nehmen.
Am darauf folgenden Dienstag konnten die frischgebackenen THW-Helfer dann aus der Hand des Kronacher Ortsbeauftragten Frank Hofmann die lang ersehnten Helferabzeichen mit dem blauen Zahnrad entgegennehmen, die sie nun auch organisationsintern als ausgebildete Helfer ausweisen Anschließend wurden die neuen Helfer nun einer der beiden Bergungsgruppen oder der Fachgruppe „Wasserschaden & Pumpen" bzw „Ortung" in Kronach zugeteilt und erhalten dort ihre jeweilige Fachausbildung. Diese orientiert sich an der zukünftigen Verwendung des einzelnen Helfers und ist auf die in der entsprechenden Gruppe vorhandenen Gerätschaften ausgerichtet. Einzelne Helfer erhalten daneben noch Zusatzausbildungen als Kraftfahrer, Sprechfunker, Pumpenmaschinist oder ähnlichem.
Mit einem Alter von mind. 21 Jahren können sich interessierte Helfer auch für eine Auslandsverwendung bewerben und dann – bei Eignung und nach entsprechender Spezialausbildung – auch an weltweiten, humanitären Einsätzen wie zuletzt in Haiti etwa, teilnehmen.
Bericht - Hajo Badura / Bilder - Thaler
