Großer Bahnhof mit vielen geladenen Gästen aus der THW-Welt herrschte am Sonntag, den 16. Juni am Wasserübungsplatz Barme der THW-Bundesschule Hoya. Neben THW-Präsisent Albrecht Broemme waren auch mehrere ehemalige Direktoren der Bundesanstalt THW, der Leiter der Bundsschule Herr Harald Müller, Schulmanager Horst Oetzel nebst mehreren ehemaligen Schulleitern, der Landesbeauftragte für Bremen und Niedersachsen sowie viele weitere Funktionsträger des THW angereist.
Gemeinsam mit den Verantwortlichen der THW-historischen Sammlung, Lokalpolitikern, Kameraden der Feuerwehr und weiterer Rettungsorganisationen sowie zahlreichen Bürgern und interessierten THW-Helfern aus ganz Deutschland wollten sie die Eröffnung der Lehrsammlung Hoya – als Teil der THW-historischen Sammlung gebührend feiern.
Die THW-historische Sammlung wurde vor einigen Jahren ins Leben gerufen, um bei aller Ausrichtung auf eine modern ausgestattete Einsatzorganisation nicht die eigenen Ursprünge zu vergessen – und um zu verhindern, dass so manches Gerät aus vergangenen Tagen den üblichen Weg auf den Müllhaufen findet. Statt dessen wollte man Fahrzeuge, Geräte und Dokumente vergangener Jahrzehnte retten, sichten und der Allgemeinheit zugänglich machen. Nachdem in der Bundesschule Neuhausen bereits seit einigen Jahren Dokumente, Uniformen und Funktechnik aus den Kindertagen des THW zu sehen sind, konnte nun am Wasserübungsplatz in Barme auch ein passender Rahmen für Großgeräte aus dem Bereich Wasserdienst und Schwimmbrückenbau geschaffen und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Neben zahlreichen Dioramen und Bilddokumenten sind unter anderem mehrere Generationen von Bootsmotoren aller Leistungsklassen zu sehen, Motor- und Arbeitsboote in den unterschiedlichsten Varianten sowie als besonderer Exot einer der letzten noch existierenden DUKW’s – ein Amphibienfahrzeug aus ehemaligen Beständen der US-Armee. Von diesen Fahrzeugen wurden in den 1940er Jahren rund 22.000 Einheiten gebaut und gelangten im Laufe des Krieges auch in größeren Stückzahlen nach Europa. Später wurden einige dieser Fahrzeuge vom THW übernommen und in den damaligen Hochwasser-Alarmzug Rheinland-Pfalz eingegliedert. Der letzte große Einsatz für die DUKW’s war beim Hochwasser 2002 in Dresden. 2010 wurden die Fahrzeuge außer Dienst gestellt und eines davon an die historische Sammlung übergeben. Dieses ist noch voll funktionstüchtig und auch schwimmfähig – und war nachweislich bei der Landung der Alliierten Truppen in der Normandie 1944 eingesetzt.
Nach der Begrüßung der Gäste durch den Schulmanager der Bundesschule Hoya, Horst Oetzel und den Leiter der historischen Sammlung, Rudolf Hattenkofer ging Präsident Albrecht Broemme in seiner Festrede in die Anfangszeit des THW zurück und führte anschaulich vor Augen, welchen gewaltigen Wandel unsere Organisation in den vergangenen 60 Jahren durchlaufen hat. Von einfachsten Anfängen mit der sprichwörtlichen Schubkarre bis zum high-tech Gerät der heutigen Zeit hat sich viel verändert. Es ist unser erklärtes Ziel, diese Geschichte nicht wegzuwerfen, sondern für die heutige und zukünftige Generationen zu bewahren und be-greifbar zu machen. Die THW-historische Sammlung leitet dazu einen wichtigen Beitrag.
Nach der kurzweiligen Rede des THW-Präsidenten, der Schlüsselübergabe und mehreren Grußworten luden die Verantwortlichen zum Rundgang durch die Hallen und zur Besichtigung der Exponate ein.
Im Freigelände konnten Wagemutige eine eindrucksvolle Rundfahrt im DUKW oder einen spritzige Fahrt in einem schnellen Mehrzweck-Arbeitsboot auf der Weser genießen. Für das leibliche Wohl der Gäste sorgte neben einer LogV-Gruppe auch das Team des Treffpunktes aus der Bundesschule Hoya.
Die Ausstellung am Wasserübungsplatz Barme ist sowohl für THW-Angehörige als auch für interessierte Bürger nach Voranmeldung jederzeit zu besichtigen. Ansprechpartner für Führungen ist Herr Georg Mauroszat in der Bundesschule Hoya (Telefon 04251 / 829-0) bzw. finden Sie nähere Informationen auf im Internet unter www.thwhs.de
Bericht und Fotos: Hajo Badura, OV Kronach