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Gefahrguttransport stürzte 50 Meter tief ab

Mit der Meldung, dass ein Gefahrgut-Transport von der Straße abgekommen sei, 50 Meter tief einen Abhang hinuntergestürzt wäre und mehrere Personen im unzugänglichen Geländes aus dem Fahrzeug geschleudert worden seien, wurde der Ortsverband Kronach am Dienstagabend zu einem fiktiven Verkehrsunfall zwischen Wallenfels und Geußer gerufen.

Unter der Leitung von Zugführer Oliver Ramm brachen ca. 35 Einsatzkräfte mit unfangreichem Gerät zur Unglücksstelle auf.

Beim Eintreffen vor Ort fanden die Helfer einen steilen Abhang vor, der – trotz der hellen Vollmondnacht – in einem schwarzen nichts zu Enden schien. Während die Bergungsgruppe 2 mit leistungsstarken Scheinwerfern die Nacht zum Tage machte, berichtete ein aufgeregter Zeuge, dass ein Kleintransporter mit ausländischem Kennzeichen hier hinabgestürzt sei, und er noch gesehen habe, dass mindestens 2 Personen dabei aus dem Fahrzeug geschleudert worden wären und am Lieferwagen so „komische orange Tafeln" angebracht waren.

Im gleißenden Scheinwerferlicht war der stark beschädigte Lieferwagen etwa 50 Meter tiefer auszumachen – von den verunfallten Personen fehlte zunächst jede Spur. So stiegen zur Suche und Rettung der Fahrer sofort 2 Höhenretter des THW Kronach ab, um im unzugänglichen Steilhang nach den Vermissten zu suchen.

Zeitgleich bahnte sich eine zweite Gruppe von unten her mittels des ARGO 8x8 Amphibienfahrzeuges einen Weg durch den Wald zum Wrack des Transporters um dort die Lage zu erkunden. Beim Vorrücken trafen die Einsatzkräfte auf verlorene Packstücke der Ladung, die als Gefahrgut gekennzeichnet waren und mussten sich zum Selbstschutz zunächst wieder zurückziehen, bis ein weiterer Trupp mit schwerem Atemschutz und dem Dräger Mehrgas-Messgerät vor Ort war. Diese untersuchten die Packstücke und konnten zunächst Entwarnung geben, da die Verpackungen unbeschädigt geblieben waren und keine Gefahrgüter ausgetreten waren. Eine weitere Identifizierung anhand der Ladepapiere und Etiketten ergab, dass es sich bei dem Gefahrgut um einen technischen Alkohol handelte, der zwar hochentzündlich – aber ansonsten ungefährlich war und somit konnten die Kanister geborgen und gefahrlos mit dem ARGO abtransportiert werden.

In der Zwischenzeit hatten die Höhenretter auch die beiden Fahrer (in Gestalt von Übungspuppen) im Wald ausfindig gemacht und fachgerecht nach oben an die Straße gebracht, wo sie dann dem Rettungsdienst übergeben werden konnten.

Zur Beobachtung der Übung waren jeweils Abordnungen der Feuerwehren Wallenfels und Geußer, eine Disponentin der ILS Coburg und der Sachbearbeiter für öffentliche Ordnung im Landratsamt Kronach, Rainer Fabritzek gekommen und zeigten sich vom Leistungsstand des THW Kronach tief beeindruckt.

Text und Bilder: Hajo Badura


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