Am Mittwoch, den 26.03. war am späten Nachmittag eine Fachfirma mit Bauarbeiten an der Biogasanlage in Redwitz (Krs. Lichtenfels) beschäftigt. Die Techniker wollten einen gefüllten Gärgutbehälter anbohren, um eine Verbindungsleitung zu installieren. Das dafür verwendete Bohrgerät dichtet im Normalfall die Bohrung sofort wieder ab, so dass nichts austreten kann.
Aus noch nicht geklärter Ursache funktionierte diese jedoch nicht richtig und es trat Gärgut aus einem Bohrloch mit einem Durchmesser von ca. 30 cm das sich nicht mehr schließen lies und der Inhalt der Biogasanlage – rund 3000 Kubikmeter – unkontrolliert austraten.
Die zuerst alarmierten Feuerwehren aus der näheren Umgebung versuchten der stinkenden Flut mittels eines Großaufgebotes an Tragkraftspritzen Herr zu werden, was jedoch nicht gelang. Nun war guter Rat teuer und dennoch Eile geboten, denn die auslaufende Flüssigkeit drohte die B 173 zu überschwemmen.
So ließ der Einsatzleiter der Feuerwehr die THW-Ortsverbände Kronach , Bad Staffelstein und Forchheim zur Unterstützung alarmieren. Aus Kronach rückte die Fachgruppe Wasserschaden / Pumpen an, um mit leistungsstarken Schmutzwasserpumpen die ausgelaufene Gärflüssigkeit in andere Becken zurückzupumpen. Somit konnte zumindest die Menge der braunen Flut, die sich ihren Weg in alle Richtungen bahnte, eingedämmt werden.
In der Zwischenzeit wurden alle verfügbaren Landwirte aus der Umgebung mit großen Güllefässern herangezogen, um die Gärflüssigkeit aufzunehmen und in Rückhaltebecken oder andere Anlagen abzutransportieren.
Da sich das Loch im Flüssigkeitsbehälter nicht anders stopfen ließ, wurde ein 100 to Autokran an die Einsatzstelle beordert. Dieser hob mehrere mit Sand und Steinen gefüllte „Big-Bags“, also überdimensionale Sandsäcke in das Becken und konnte so das Leck von innen her verschließen.
Die Helfer des THW Kronach waren bis gegen Mitternacht mit Pumparbeiten beschäftigt und dann im Anschluss daran noch bis etwa gegen 04:00h morgens mit Ausleuchten der Einsatzstelle. Dann wurden die Arbeiten zunächst eingestellt, da auch die Traktorfahrer inzwischen zu erschöpft waren, um noch weiterzuarbeiten. Die Restarbeiten werden noch länger andauern und auch für unsere Helfer gab und gibt es noch etliches zu reinigen und wieder einsatzklar zu machen.
Wir bedanken uns für die vorbildliche Zusammenarbeit bei allen beteiligten Rettungskräften des Landkreises Lichtenfels… !!!
Bericht - Hajo Badura / Bilder Dominik Lauer