Landwirtschaftliches Anwesen wurde ein Raub der Flammen

In der Nacht vom 25. auf den 26. September brauch aus noch ungeklärter Ursache in Reichenbach (Kreis Kronach) ein Brand aus und breitete sich rasch aus.

In der prall gefüllten Scheune fand der rote Hahn reichlich Nahrung und auch das angrenzende Wohnhaus verschonte er nicht. Der Besitzer konnte im letzten Moment noch seine rund 120 Rinder aus dem Stall ins Freie treiben, so dass die meisten Tiere mehr oder weniger unverletzt davon kamen. Lediglich 10 Tiere kamen in Rauch und Flammen um und der Landwirt selbst wurde leicht verletzt.

Gegen 00:30h löste die Integrierte Leitstelle (ILS) Coburg einen B6-Alarm für zahlreiche Feuerwehren des nördlichen Landkreises und den Fachberater des THW aus. Während unsere Fachberater noch auf der Anfahrt zum ca. 25 km entfernten Einsatzort waren, begann ein Großaufgebot an Feuerwehrkräften bereits mit einem massiven Löschangriff aus mehreren Richtungen. Dennoch wurde schnell klar, welche Ausmaße dieser Brand hatte und welche Gefahr für den ganzen Ort bestand. Die typischen, schwarz verschieferten Frankenwaldhäuser sind meist aus Holz gebaut und bieten einem um sich greifenden Feuer mehr als genügend Nahrung nach allen Seiten.

Gegen 01:00h alarmierte daher die Leitstelle Coburg den Technischen Zug des Ortsverbandes Kronach um die Feuerwehren nach Bedarf zu unterstützen und die weitläufige Einsatzstelle auszuleuchten.

Mit 6 Fahrzeugen und rund 25 Helfern waren wir schnellstmöglich vor Ort und tauchten die Einsatzstelle mit leistungsstarken HQI-Scheinwerfern in taghelles Licht, so dass die Feuerwehren sicher arbeiten konnten und keine eigenen Kräfte oder Fahrzeuge für die Beleuchtung binden mussten. Trotz äußerstem Einsatz aller Hilfskräfte konnte jedoch nicht verhindert werden, dass die Scheunen und Ställe bis auf die Grundmauern nieder brannten und auch das Obergeschoss des Wohnhauses komplett ausbrannte.

Die Löscharbeiten zogen sich bis zum Morgen hin und als es hell wurde, konnten wir zwar unsere Beleuchtung abbauen – aber immer noch flammten hier und da kleinere Glutnester wieder auf.

Der Großteil unserer Einsatzkräfte verlies die Brandstelle gegen 08:00h und lediglich eine kleinere Mannschaft blieb vor Ort um bei Bedarf noch Nachlöscharbeiten zu unterstützen oder Notstrom für Melkanlagen zu liefern. Gegen 11:00h konnte jedoch auch das letzte Kontingent abrücken und in der Unterkunft die Einsatzbereitschaft der Geräte und Fahrzeuge wieder herstellen.

Wenn nun auch die Existenzgrundlage der betroffenen Familie in Schutt und Asche liegt, so kann man es vielleicht doch als  positiven  Wink des Schicksals betrachten, dass eine der geretteten Kühe noch währen der Löscharbeiten ein Kalb zur Welt brachte:  Irgendwie geht es immer wieder weiter.

Bericht:  Hajo Badura / Bilder: Dominik Lauer 


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