um sich vor Ort ein Bild über den Zustand der Ausstattung und die Situation der ehrenamtlichen Helfer der Bundesanstalt THW zu machen. Der Besuch ist Teil der Tour der SPD-MdBs durch den Landkreis Kronach.
MdB Dr. Carl-Christian Dressel war bereits während seiner Zeit als Abteilungsleiter und Leiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz beim Landratsamt Forchheim immer in Kontakt mit dem Technischen Hilfswerk. Das Interesse des Bundestagsabgeordneten an den Geschicken der Bundesanstalt ist seither geblieben. Die Idee, die THW Ortsverbände zu besuchen, kam anlässlich der Veranstaltung „THW trifft MdB“ in Berlin auf. Nachdem aus dem Raum Kronach/Coburg keine Vertreter an der Veranstaltung in Berlin teilnehmen konnten, wurde der Beschluss gefasst, die THW Ortsverbände aufzusuchen und sich vor Ort zu informieren.
Im Rahmen eines Weißwurstfrühstücks konnten mit MdB Dr. Dressel die aktuelle Situation des Technischen Hilfswerks erörtert werden. Zufrieden zeigte sich Dr. Dressel, dass die geplanten Kürzungen beim hauptamtlichen Personal abgewendet werden konnten. Es konnte festgestellt werden, dass die Mehrzahl der Fahrzeuge im Ortsverband Kronach in sehr gutem Pflegezustand sind und auch vom Alter her den gestellten Anforderungen entsprechen. Dies ist den umfangreichen Eigenleistungen der Helfer zu verdanken, die die Wartung und die kleineren Reparaturen selbst erledigen. Hierdurch spart der Bund die Kosten für Wartungs- und Reparaturarbeiten, die bei der Vergabe an externe Firmen anfallen würden. Leider sind einige Fahrzeuge allerdings auch schon an die 30 Jahre alt und es wird immer schwieriger und aufwändiger die Einsatzbereitschaft dieser Fahrzeuge sicher zu stellen.
Geschäftsführer Dieter Stern von der THW Geschäftsstelle Hof bat darum, nicht in regelmäßigen Abständen die Existenz des Technischen Hilfswerks in Frage zu stellen. Dies führt zu einer Verunsicherung der Helfer, die wiederum die Motivation beeinträchtigt. Das THW hat seinen festen Platz im Gefüge des Katastrophenschutzes in der Bundesrepublik Deutschland. MdB Dr. Dressel betonte, dass jeder seinen Aufgabenbereich hat und aus seiner Sicht solche Diskussionen kontraproduktiv sind. Er wird sich auch in Zukunft für den Bestand der Bundesanstalt THW und für eine ausreichende Mittelausstattung einsetzen. Das deutsche System der Gefahrenabwehr wird international geachtet und anerkannt, wohingegen in Deutschland selbst diese Anerkennung vielfach nur bei verheerenden Katastrophen gezollt wird.
Ralf Trebes, stellvertretender Vorsitzender der THW Helfervereinigung e. V., berichtete über die Tätigkeit des Vereins und die Unterstützung des gemeinnützigen Vereins für den Ortsverband und hierbei insbesondere der Jugendgruppe. Der Leiter der Jugendgruppe, Michael Blüml, berichtete über die Situation aus Sicht der Jugendgruppe des THW Kronach. Ortsbeauftragter Frank Hofmann informierte im Rahmen eines Rundgangs über die Fahrzeug- und Geräteausstattung, sowie über die Einsatzoptionen des THW Kronach. Zugführer Oliver Ramm ergänzte die Ausführungen hinsichtlich der im Rahmen der örtlichen Gefahrenabwehr aufgestellten Höhenrettungsgruppe.
Bei der Runde durch die Fahrzeuge wurde festgestellt, dass insbesondere der MTW der Jugendgruppe bereits sehr alt ist und dringend ersetzt werden müsste, aber leider von der Bundesanstalt THW derzeit keine Ersatzbeschaffung von Jugendgruppenfahrzeugen erfolgt. Nachdem die Jugendarbeit ungeheuer wichtig für die Gewinnung von Helfernachwuchs ist, hat MdB Dr. Dressel zugesichert sich dafür einzusetzen, die Jugendgruppenfahrzeuge wieder in die Beschaffungsprogramme aufzunehmen. Glücklicherweise gibt es in Kronach keine größeren Schwierigkeiten mit den Arbeitgebern bei der Freistellung der Helfer für Einsätze, so wie dies bedauerlicherweise bei vielen anderen Hilfsorganisationen der Fall ist.
Als ungünstig wurde der Standort für die Unterkunft des Ortsverbandes mitten im Wohngebiet bewertet. Hier sollte mittelfristig eine Verlagerung an einen anderen Standort ins Auge gefasst werden. So könnte auch die beengte räumliche Situation verbessert werden. Auch wenn die Planung und Umsetzung sicherlich etliche Jahre in Anspruch nehmen wird, sollte nicht nachgelassen werden, an der Verwirklichung zu arbeiten.
Geschäftsführer Dieter Stern hat den Wunsch insbesondere der bayerischen Ortsverbände vorgetragen, die Einnahmen aus Einsätzen, die im Rahmen der örtlichen Gefahrenabwehr, mit Mitteln die speziell hierfür angeschafft worden sind, abgewickelt werden, den jeweiligen Ortsverbänden als Ausgabemittel wieder zur Verfügung zu stellen. Zur Zeit werden die Mittel vielfach anderweitig verwendet. Zu denken wäre zum Beispiel an die Zubilligung einer gegenseitigen Deckungsfähigkeit innerhalb der Haushaltsansätze auf Ebene der Ortsverbände, so dass außerplanmäßige Mehreinnahmen den Ortsverbänden als zusätzliche Mittel zur Verfügung stehen würden. Hierdurch könnte auch die Situation bei der Ersatzbeschaffung von Fahrzeugen verbessert werden.
Die Sätze der Mehraufwandsentschädigungen wurden bereits seit längerem nicht mehr erhöht. Es wurde angeregt, die Mehraufwandsentschädigung der THW-Führungskräfte auf ein zeitgemäßes Niveau anzuheben. Mit Blick auf die z. B. den Feuerwehrführungskräfte gewährten Aufwandsentschädigungen, die ein vielfaches der Entschädigungen für THW-Helfer beträgt, wurde der Wunsch geäußert, dass den gestiegenen Kosten ein angemessener finanzieller Ausgleich entgegengesetzt wird. Geschäftsführer Stern gab zu bedenken, dass bereits die Entschädigungen für die verantwortlichen Kraftfahrer weggefallen sind und die Differenzen der Aufwandsentschädigungen zwischen den Organisationen in dieser Höhe nicht gerechtfertigt sind.
Bei weiteren Gesprächen, in denen das gegenseitige Verständnis vertieft werden konnte, und einem gemeinsamen Mittagessen ließen die Teilnehmer den Vormittag ausklingen. Um den Ortsverband auch weiterhin zu unterstützen, ist MdB Dr. Dressel als Fördermitglied in die Helfervereinigung eingetreten. Es wurde die Hoffnung geäußert, dass Andere diesem Beispiel folgen und dem Ortsverband zumindest finanzielle Unterstützung zukommen lassen, auch wenn die aktive Mitwirkung nicht möglich ist. (Text und Fotos H. Bittruf, THW GSt Hof)