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Ortsverband Kronach rüstet sich für den nächsten Orkan

Um den Erfahrungen der Vergangenheit, aber auch der aktuellen Rechtslage und besonders den aktuellen

Unfallverhütungsvorschriften Rechung zu tragen, bildete der THW-Ortsverband Kronach in den letzten Wochen zusammen mit dem Amt für Landwirtschaft und Forsten ein Dutzend Motorsägenführer aus bzw. fort.

Das Arbeiten mit der Motorsäge und das Beseitigen von Sturmschäden sowie Windbruch gehört zwar seit Jahrzehnten zu ureigensten THW-Aufgaben, doch ist dies auch eine der gefährlichsten Aufgaben, mit denen unseren Helfer im Einsatz in Kontakt kommen. Unter der fachkundigen Führung von Forstwirtschaftsmeister Thomas Uwira lernten sowohl alte THW-Hasen als auch junge Helfer in Theorie und Praxis, wie man unter allen Bedingungen sicher mit der Motorsäge arbeitet.

Nach einer ausgiebigen Theorieschulung im vergangen Jahr und einem ersten Praxisteil, bei dem es vor allem um das fachmännische Fällen von Bäumen ging, folgte am letzten Samstag nun die „Königsdisziplin“ – das Bearbeiten von Windbruch und unter Spannung stehenden Stämmen.

Wenn nach Orkanstürmen Baumstämme wie Mikadostäbchen übereinander und ineinander verschlungen Wege und Straßen versperren, ist viel Umsicht und Sachverstand gefordert. Die Stämme stehen – unsichtbar auf den ersten Blick – oftmals unter gewaltiger Biegespannung. Ein Schnitt mit der Säge an der falschen Stelle kann für den Motorsägenführer mitunter tödlich enden – Jahr für Jahr erleiden viele, auch erfahrene,  Waldarbeiter schwerste Unfälle oder kommen bei der Arbeit ums Leben.

Um eben dieses zu verhindern, lernten die THW-Helfer unter fachlicher Anleitung, die Biegespannung von Hölzern zu beurteilen und die Säge an der richtigen Stelle anzusetzen. Thomas Uwira hatte hierzu von der Landwirtschafts-Berufsgenossenschaft extra einen hydraulischen Spannungssimulator besorgt. Darin lassen sich Baumstämme unterschiedlicher Stärke einspannen und gezielt biegen. Anhand verschiedener Sägetechniken lernten die THWler sehr eindrucksvoll, wie das Holz reagieren kann und welche gewaltigen Kräfte mitunter in Sekundenbruchteilen freigesetzt werden können.

Die Helfer zeigten sich vom gelernten tief beeindruckt und werden beim nächsten Einsatz mit einem anderen Blick an die Sturmschäden herangehen und waren sich einig, das Gelernte nun regelmäßig zu wiederholen und zu vertiefen.

Das so ein Einsatz schneller kommen kann, als man denkt, zeigt das Sturmtief Xynthia , welches schon wenige Stunden nach der Ausbildungsveranstaltung über die Region hinwegzog, aber den Landkreis Kronach zum Glück weitgehend verschonte.

Fotos: Christian Hofmann - Bericht:  Hajo Badura    


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