Schachtübung im Klärwerk Kronach

Am Dienstag um 19:10h löste die Integrierte Leitstelle (ILS) Coburg einen Übungsalarm für das THW Kronach aus.

Ausgangslage war eine vermisste bzw bewusstlose Person in einem Schacht bei der Kläranlage Kronach.

Beim Eintreffen an der „Unfallstelle“  trafen die Rettungskräfte auf einen etwa 5 Meter tiefen Leitungsschacht in dem offensichtliche keine atembare Luft vorhanden war. Ein Wartungstechniker, der zuvor in den Schacht eingestiegen war, wurde vermisst. Dieser trug zwar ein Atemschutzgerät, aber entgegen aller Vorschriften hatte er sich weder mit einer Leine gesichert noch einen Rettungstrupp vorgesehen.

Um der ganzen Szene noch etwas mehr Dramatik zu verleihen, war der Schacht mittels einer Nebelmaschine so „eingeräuchert“ dass man buchstäblich die Hand vor den Augen nicht mehr sehen konnte.

Der erste Trupp des THW, der unter schwerem Atemschutz in den Schacht abstieg, führte das Mehrgas-Messgerät mit sich, mit dessen Hilfe die Konzentration von Sauerstoff, CO², CO und diversen Schadgasen permanent überwacht und gemessen werden kann. Wie erwartet, ergab die Auswertung der Messungen, dass im Schacht keine atembare Luft vorhanden war – also musste der Einsatz unter Atemschutz fortgeführt werden.

Die Retter tasteten sich bei null Sicht im Schacht voran und suchten den vermissten Techniker, welcher versteckt unter einem Rohr lag. Zur gleichen Zeit bauten die anderen THW-Helfer über dem Schacht einen sog. Dreibock auf, an dem dann eine Korbtrage abgelassen werden konnte, um den Verletzten aufzunehmen.

Als der Verunfallte gefunden war, wurde er vorsichtig in den Schleifkorb (Korbtrage) gelegt und gesichert. Dabei war allerdings zunächst seine Atemluftflasche hinderlich. Diese musste ihm erst noch vom Rücken genommen werden und unter Beachtung der Schlauchlänge zur Maske mit in die Trage gepackt werden. Was sich hier so einfach liest, war in der Praxis etwas kniffelig zu lösen.

Anschließend war es nur noch eine Sache von Sekunden, bis der Verletzte am Seil nach oben gezogen und dem Rettungsdienst übergeben werden konnte.

Bericht -  Hajo Badura / Bilder - Adrian Welscher


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