In Hof hatten sich auf dem Dach einer Lagerhalle fast 50 cm schwerer Pappschnee aufgetürmt, als der Betreiber entschied die Notbremse zu ziehen und das THW anforderte, um die Halle zu beräumen, bevor schlimmeres passieren konnte.
Die Dachflächen des Sanitärbedarf-Großhändlers nehmen in etwas die anderthalbfache Fläche eines Fußballfeldes ein – keine leichte Aufgabe, der sich die örtlichen Hilfskräfte dort gegenübergestellt sahen. Nachdem die Hofer THWler bereits den ganzen Mittwoch bis zur Erschöpfung geschaufelt hatten, entschloss sich der verantwortliche Einsatzleiter über die THW-Geschäftsstelle Unterstützung durch weitere Ortsverbände aus der Umgebung anzufordern. So rückten am Donnerstag früh gegen 06:00h neben Kräften aus Naila und Bayreuth auch 10 Helfer aus Kronach nach Hof ab, um die dortigen Kollegen zu unterstützen.
Das Beräumen des Daches gestaltete sich äußerst schwierig, da aufgrund des verbauten Folienmaterials keine Schneefräsen eingesetzt werden konnten, sonder alles in Handarbeit zum Rand gebracht und hinuntergeworfen werden musste. Um die Helfer bei ihrer gefährlichen Arbeit zu sichern, wurde von einer Privatfirma ein großer Autokran geordert, an dessen Haken die THW-Helfer mittels sog. Auffanggurte angeseilt werden konnten. Wäre ein Helfer während der Arbeit ausgerutscht oder durch eine Lichtkuppel gebrochen, hätte der Kran schlimmeres verhindert. Vom theoretischen Fall, dass die Halle unter den Helfern zusammenbrechen könnte, wollte man lieber nicht ausgehen.
Mit im Einsatz war auch der Baufachberater des THW Kronach, Georg Beetz. Dieser ist speziell ausgebildet um die Standsicherheit von Gebäuden zu beurteilen, wenn diese nach Bränden, Explosionen oder ähnlichem beschädigt sind oder eben durch zuviel Schnee überlastet sind.
Bei Einbruch der Dunkelheit wurden die Arbeiten vorübergehend eingestellt und die Kronacher Helfer traten den Heimweg an. Das Räumen wird am nächsten Tag mit frischen Kräften fortgeführt werden. Ein Ende ist noch nicht in Sicht.
Hajo Badura / Bilder Dominik Lauer