Schwerer Unfall bei Sprengarbeiten

So lautete die Ausgangslage beim Übungseinsatz des THW am Dienstag Abend.

Wie Zugführer Ramm erklärte, sei es bei Sprengarbeiten in einem Steinbruch zu einem verhängnisvollen Zwischenfall gekommen, bei dem ein Arbeiter schwer verletzt und verschüttet wurde.

Unmittelbar nach der Alarmierung rückte der THW-Leiter gemeinsam mit dem Rettungsdienst nach Marktrodach aus, um die Lage zu erkunden und die notwendigen Maßnahmen zur Rettung des Verunfallten in die Wege zu leiten.

Nach kurzer Sondierung der Lage vor Ort stellte sich heraus, dass der Steinbrucharbeiter bei einer missglückten Sprengung unter tonnenschweren Gesteinsbrocken verschüttet worden war und offensichtlich dabei auch schwer verletzt wurde. Es bestand zwar Sichtkontakt zum Patienten, jedoch gab es keine Möglichkeit, ihn zu bergen oder zu behandeln.

Somit wurde über Funk der zwischenzeitlich in Alarmbereitschaft versetzte Technische Zug alarmiert und rücke umgehend in voller Stärke nach.

Nach kurzer Einweisung in die Lage und die erforderlichen Maßnahmen begannen die Helfer mit den Rettungsarbeiten. Mit Hebekissen wurden zunächst einige der größten Felsbrocken angehoben, an die Seilwinde des GKW I angeschlagen und zur Seite gezogen. Hierbei galt es, den Patienten und den Trümmerhaufen ständig zu beobachten, so dass nicht unbeabsichtigt andere Steine nachrutschten und den Verunglückten zusätzlich gefährdeten. Wo nötig, wurden Felsbrocken mittels Greifzug und starker Balken entsprechend gesichert.

Die nächste Aufgabenstellung war nun, den Verletzten nach der Bergung so schonend als irgend möglich aus dem Steinbruch zu holen. Es war davon auszugehen, dass er Rückenverletzungen erlitten hatte und einen unüberlegten Abtransport vermutlich mit einer lebenslangen Querschnittslähmung hätte bezahlen müssen. Somit schied der Transport auf dem hochgeländegängigen Argo wegen der zu erwartenden Erschütterungen aus.

Die THW-Helfer brachten daher auf einer Anhöhe neben dem Rettungswagen den Unimog in Stellung und unten, beim Verletzten den GKW II. Zwischen beiden Fahrzeugen wurde ein starkes Drahtseil gespannt und der Verletzte konnte über diese Seilbahn ganz schonend und ohne jegliche Erschütterung bis vor den Rettungswagen schweben.

Zugführer Ramm als Einsatzleiter und stv. Ortsbeauftrager Udo Höfer als Beobachter zeigten sich nach Abschluss der Übung sehr zufrieden mit den Ablauf und dem akkurat eingehaltenen Zeitplan. Die an der Übung ebenfalls teilnehmenden Kameraden des Rettungsdienstes waren tief beeindruckt, welche Gerätschaften und technische Möglichkeiten beim THW vorgehalten werden, aber auch wie arbeits- und personalintensiv die Bergung eines Verschütteten sein kann. Wie Ramm später noch weiter ausführte, rechnet man in der Einsatzplanung mit ca. 20 benötigten Helfern pro verschüttetem Opfer. Somit kann ein Einsatz beim Einsturz eines größeren Gebäudes schnell zum Großeinsatz mit mehreren hundert THW-Helfern anwachsen.

An der Übung nahmen 25 THW-Helfer mit 7 Fahrzeugen und 4 Mitarbeiter des BRK-Rettungsdienstes mit 2 Fahrzeugen teil.

Bericht: Hajo Badura


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