Nach einem ausgiebigen Frühstück und der Begrüßung durch Tom van de Wiel – seines Zeichens Verkaufsdirektor für ganz Europa, sowie durch den Deutschland-Repräsentanten Ralf Ebermann, der ebenfalls extra nach Holland gereist war, konnte unsere Gruppe bei einer Werksführung live erleben, wie aus unscheinbaren Stahlprofilen und –rohren unter Einsatz von Hightech hochmoderne und effiziente Rettungsgeräte entstehen. Nach den einzelnen Fertigungsstationen durften unsere Helfer sogar einen kurzen Blick in den speziell gesicherten und abgeschotteten Firmenteil werfen, wo die Geräte unter besonderen Sicherheitsvorschriften für den Versand per Luftfracht verpackt werden und bis zum endgültigen Versand dann jeglichem unbefugtem Zugriff entzogen bleiben müssen. Damit wird sichergestellt, dass die Pakete keine verbotenen oder gefährlichen Gegenstände enthalten und somit am Flughafen ohne weitere Kontrolle oder Verzögerung per Luftfracht versendet werden können.
Besonders auffallend war die für einen Metallbaubetrieb ungewöhnliche, fast klinische Sauberkeit in allen Abteilungen, so dass man fast hätte vom Boden essen können und auch die Detailverleibtheit, mit der das was man heute auf neudeutsch „coroprate identity“ nennt, umgesetzt wird. Sogar der Kaffeeautomat spuckt seinen begehrten Wachmacher in orangefarbenen Bechern mit Firmenlogo aus.
Nach der Werksführung ging es dann endlich zum praktischen Teil in die „Training Area“. Auf einem speziell hergerichteten Gelände waren bereits einige Schrottautos in Position gebracht, als Tom van de Wiel mit dem „Holmatro-Rüstwagen“ vorfuhr. Dabei handelte es sich um einen Sprinter, der mit diversen Fächern und Abteilungen fast wie ein zu klein geratener Rüst- bzw. Gerätekraftwagen wirkte, aber eben nur hydraulische Rettungsgeräte aller Bauarten enthielt.
Die Holmatro-Mitarbeiter stellten die verschiedenen Modellreihen im Detail vor und gingen auch auf die jeweiligen Eigenschaften und Unterschiede ein, bevor die THW-Helfer die Gerätschaften dann selbst testen konnten. So kamen neben unter anderem Hydraulikspreizer mit Arbeitskräften von fast 100 Tonnen zum Einsatz, die aber überraschenderweise so leicht waren, dass diese ein Helfer alleine halten und bedienen kann. Daneben präsentierte man auch Hydraulikscheren in diversen Ausführungen, Kombigeräte, die Schere und Spreizer in einem Gerät vereinen die neue Greenline Serie und das innovative Holmatro CORE 1-Schlauch-System, bei dem Vor- und Rücklauf in einer Koaxleitung vereint sind und so einfacher zu handhaben.
Ferner stellte man unseren Helfern auch die neueste Generation an hydr. Rettungszylindern und sog. Hydropressen vor, die bei einem Eigengewicht von etwa 4 kg bis zu 50 to anheben können oder in anderer Ausführung als Stützzylinder ( Powershore System ) bis zu einer Arbeitsweite von 450 cm ausgefahren werden können, um z.B. Deckenplatten zu stützen oder anzuheben.
So ganz nebenbei lernten unsere Helfer auch verschiedene neue Schnitt- und Arbeitstechniken, die in Holland zur Rettung von Personen aus KFZ entwickelt wurden und in Deutschland noch weitgehend unbekannt sind, bevor sie sich dann am nächsten Tag wieder auf den Heimweg nach Kronach machen konnten.
An dieser Stelle einen herzlichen Dank an die Firma Holmarto für die Einladung !!!
Bericht: Hajo Badura