Dies ist ein internationaler Wettkampf für Hilfsorganisationen, die im Bereich Unfallrettung tätig sind und es galt dabei. das beste Rettungsteam der Welt zu finden. Für die besten Mannschaften winken Sachpreise in Form von Rettungsgerätschaften im Gesamtwert von € 35.000,00. Die Teams kamen hierbei aus Europa und Amerika. Die weiteste Anreise hatte eine Mannschaft aus Brasilien
Die Anzahl der Teilnehmer war auf 29 Teams aus 16 Ländern begrenzt, davon lediglich 6 Teams aus Deutschland. Eines davon war das Team des THW Ortsverbandes Kronach – die einzige THW-Einheit, die zu diesem Wettbewerb nominiert war und denen es nun oblag, sowohl die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk mit ihren 668 Ortsverbänden, als auch die Region Bayern würdig zu vertreten.
Pro Tag traten nacheinander 5 Teams in den Parcours um jeweils ein anderes Unfallszenario abzuarbeiten. Hierzu wurden Unfallsituationen, wie sie jeden Tag auf der Straße passieren können, entsprechend nachgebaut. Der wichtigste Unterschied zu normalen Übungen oder Ausbildungen war jedoch, daß hier nicht wie üblich an Schrottautos geübt wurde – sondern an Neufahrzeugen. Die Adam Opel AG hatte sich großzügiger Weise bereit erklärt, 35 neuwertige Fahrzeuge für den Wettbewerb zur Verfügung zu stellen und zerstören zu lassen.
Die Aufgabe für die Teams bestand jeweils darin, das nachgebautes Unfallszenario möglichst professionell und sachgerecht in maximal 20 Minuten abzuarbeiten und die eingeklemmte Person aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Jeder Handgriff des Teams wurde von 4 Schiedsrichtern mit Argusaugen beobachtet und genauestens dokumentiert. Neben der benötigten Zeit wurden noch über 100 weitere Punkte bewertet, so z.B. der fachgerechte Umgang mit den Rettungsgeräten, die angewandte Taktik, die Teamarbeit und natürlich auch die Beachtung von Sicherheitsaspekten sowie die medizinische Perspektive im Umgang mit dem Patienten.
Wer welches Szenario zu bearbeiten hatte, wurde vor der Veranstaltung per Losentscheid festgelegt und den Teams erst unmittelbar vor Beginn mitgeteilt, so daß wie bei einem echten Notfall keine Zeit für große Planungen blieb. Der Zufall hatte es mit den Kronacher Teilnehmern nicht unbedingt gut gemeint, denn die THWler hatten eines der kniffligsten Szenarien überhaupt zur Lösung bekommen: Ein Kleinwagen war unter einem Mittelklasse-PKW eingeklemmt und die Fahrertür sowie die Heckklappe ließen sich wegen feststehender Hindernisse nicht öffnen. So führte der einzige Weg zum Patienten für den Rettungsasisstenten Oliver Ramm durch die Beifahrertür, während die restliche Mannschaft unter dem Kommando des Teamleiters Christian Meußgeier mit schwerem Gerät der Heckklappe zu Leibe rückte und sich einen Weg zum Patienten bahnte.
In der Abschlussbesprechnung mit den Schiedsrichtern zeigte sich Teamleiter Christian Meußgeier noch sichtlich beeindruck. „ Ich hätte nicht gedacht, welche Entwicklung sich in der letzten Zeit vollzogen hat. Die Rettungsspreizer der neuesten Generation sind deutlich leichter geworden und dabei aber auch wesentlich leistungsfähiger. Auf der anderen Seite sind aber auch die neuen Fahrzeuge bzw. Materialien wesentlich stabiler und hartnäckiger geworden.“
Oliver Ramm, der im Hauptberuf Disponent bei der integrierten Leistelle Coburg ist und hier für die medizinische Betreuung des Patienten während der Rettung verantwortlich war, ergänzte noch: „Ich habe in meiner Tätigkeit in der Leitstelle bzw. beim Rettungsdienst schon viele Verkehrsunfälle und Patientenrettungen miterlebt, aber der kleine Opel hat sich richtig hartnäckig gegen seine Zerstörung gewehrt. Man könnte fast sagen, er hat gekämpft bis zum Schluss. Das war eine wirklich harte Nuss. Die heutigen Fahrzeuge sind wesentlich stabiler als noch vor 10 oder 15 Jahren. Das lernt man aber nur, wenn man mal die Möglichkeit bekommt, an fabrikneuen Fahrzeugen zu üben.“
Welchen Platz die Kronacher THWler in der Gesamtwertung belegt haben, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest, da der Wettbewerb noch bis zum kommenden Wochenende andauert.