Ungewöhnliche Personenrettung

Mit dem Stichwort „Unterstützung bei Personenrettung" wurde die Sonderrettungsgruppe Höhen & Tiefen des THW Kronach vom Rettungsdienst zu einem Einsatz in Wötzelsdorf bei Kronach nachgefordert.

Da zunächst keine genaue Lage bekannt war, gingen die Helfer während der Anfahrt von einem verletzten Waldarbeiter oder ähnlichem aus – und staunten nicht schlecht, als sich die Einsatzstelle plötzlich als Einfamilienhaus entpuppte.

Das Haus lag jedoch nicht direkt an der Straße, sondern am oberen Ende eines Hanggrundstückes und war von der Straße aus nur über eine lange, steile Treppe oder eine mehrere hundert Meter lange, serpentinenförmige Auffahrt erreichbar.

Die Hausbesitzerin war in der Wohnung gestürzt und hatte sich dabei einen komplizierten Knochenbruch zugezogen. Als der vom Ehemann alarmierte Rettungswagen und die Notärztin am Unglücksort eintrafen, konnten diese zwar über besagte Treppe die Patientin erreichen und versorgen – hatten aber keine Möglichkeit, die Verletzte sicher und schonend aus dem Haus zu bringen.

Die Auffahrt war dick vereist und kaum zu Fuß begehbar – für Fahrzeuge war sie gar nicht passierbar und die Treppe war auf Grund der Länge und des Zustandes ebenfalls keine wirkliche Alternative. Nach Rücksprache mit der Integrierten Leitstelle (ILS) Coburg entschied sich der Rettungsdienst daher, das THW mit dem ARGO Spezialfahrzeug hinzuzuziehen.

Während die Patientin von der Notärztin transportfähig gemacht und auch warm eingepackt wurde, bahnte sich das ARGO mit seinen 8 angetriebenen Rädern wie auf Schienen seinen Weg über die vereiste Auffahrt um Patientin und Notärztin aufzunehmen und sicher nach unten an die Hauptstraße zu bringen.

Mit vereinten Kräften von THW und Rettungsdienst wurde die Verletzte in den Rettungswagen gebracht und anschließend das ARGO wieder auf seinen Transportanhänger verladen.

Die Rettungsdienstmitarbeiter, die unser Spezialfahrzeug schon mehrfach im Einsatz erlebt hatten, waren wie immer hocherfreut über die schnelle und professionelle Unterstützung – während die Ärztin das Gerät zum ersten Mal gesehen hatte und vor lauter Begeisterung am liebsten wohl gleich noch eine Runde gedreht hätte.

Text: Hajo Badura / Bilder: Heiko König


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