„Rettungsdienst benötigt Unterstützung bei der Bergung eines Patienten“ war die erste Information.
Nachdem der Ortsbeauftragte Frank Hofmann die näheren Einzelheiten mit der Rettungsleitstelle Coburg geklärt hatte, rückte unverzüglich ein erstes Kontingent an Helfern unter der Führung von Zugführer Oliver Ramm mit dem Gerätekraftwagen I, einem Unimog und dem Einsatzleit-Wagen Mercedes G in Richtung Mitwitz aus.
Im Mitwitzer Ortsteil Leutendorf wurden die THW-Helfer von einem Einweiser des Rettungsdienstes erwartet und über die näheren Einzelheiten und Örtlichkeiten informiert. Auf einem abseits gelegenen, landwirtschaftlichem Anwesen hatte ein 77-jähriger Patient einen Schlaganfall erlitten. Das Problem hierbei war, dass zu diesem Anwesen keine normal befahrbare Straße führt.
Von der einen Seite bestand ein Zugang über Wiesen und eine Fußgängerbrücke über den nahen Bach und von der anderen Seite ein einfacher Fahrweg, der jedoch mit normalen Straßenfahrzeugen (wie z. B. dem Rettungswagen) nicht befahrbar war.
Beim Eintreffen der THW-Helfer war der Patient bereits durch das Rettungsdienstpersonal versorgt worden und soweit stabil, dass in Ruhe der Abtransport vorbereitet werden konnte. Es war zunächst geplant, den Bauernhof mit dem Unimog anzufahren und darauf den Patienten bis zur Teerstraße zu bringen, wo er an den Rettungsdienst übergeben werden sollte.
Es zeigte sich jedoch bald, dass durch die vorangegangenen Niederschläge der Waldweg so aufgeweicht war, dass er mit dem Unimog nicht zu passieren war. Der Boden gab unter den Rädern des schweren Fahrzeuges nach und es bestand die Gefahr, dass der Weg mit samt dem Unimog wegrutschen könnte.
Um die Helfer, den Patienten und auch das Fahrzeug nicht unnötig in Gefahr zu bringen, wurde die Rettungsaktion (nach Rücksprache mit dem Rettungsdienst) zunächst unterbrochen und aus der THW-Unterkunft das hochgeländegängige ARGO nachgefordert.
Hierbei handelt es sich um ein extrem geländegängiges und auch schwimmfähiges Amphibienfahrzeug, welches beim THW Kronach speziell zur Personenrettung aus schwerstem Gelände vorgehalten wird. Durch seine 8 angetriebenen Räder und das geringe Gewicht kann dieses Fahrzeug auch auf Schlamm und Morast fahren, wo herkömmliche Fahrzeuge durch ihr Eigengewicht einsinken würden.
Nach kurzer Zeit war damit die Einsatzstelle erreicht und der Patient konnte schonend und ohne weitere Verzögerung dem Rettungswagen übergeben werden. Gegen 22:00 Uhr war die Patientenrettung abgeschlossen und die Helfer konnten sich auf den Rückweg zur Unterkunft Kronach machen.
Leiter vom Dienst - Christian Meußgeier