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Unterweisung am ICE

Am vergangenen Samstag ging für das THW Kronach und mehrere Feuerwehren des Landkreises

ein langgehegter Wunsch in Erfüllung. Auf Initiative des örtlichen Notfallmanagers kam aus München ein ICE der Baureihe 411 mit einem Lokführer-Ausbilder nach Kronach und die Einsatzkräfte unseres Landkreises konnten sich direkt und „live“ über technische Details und Gefahren informieren.

Von einem ICE-Treibwagenzug können im Falle eines Unfalles vielfältige Gefahren für die Hilfsmannschaften ausgehen. Die offensichtlichste Gefahr stellt sicher die Oberleitung mit Ihrer Hochspannung dar. Dass die Spannung von 15.000 Volt aber durch entsprechende Leitungen durch den ganzen Zug geführt wird, war vielen neu. Daneben gibt es noch viele weitere Stromleitungen, die zwischen 110V und über 2.000 Volt führen können und im Falle eines Falles an den entsprechenden Stellen stromlos geschaltet werden müssen.

Ferner verfügt der Zug über 2 große Transformatoren, die auch nach dem absenken der Stromabnehmer noch längere Zeit gefährliche Spannungen führen können und die mit 700 ltr Trafoöl befüllt sind, welches im Betrieb weit über 100 Grad Celcius heiß werden kann. In anbetracht dieser Gefahrenquellen nehmen sich die Säurefüllungen der Zugbatterien und die Hochdruckeinheiten der Neigetechnik mit Öldrücken von 200 bar fast harmlos an.

Während des Rundganges um den Zug konnten die Feuerwehrmänner und –frauen sowie die THW-Helfer mehrmals selbst Hand anlegen und Batterien abklemmen, Bugklappen öffnen und schließen sowie interessantes über die Bremsanlage des Bahn-Flaggschiffs erfahren. Ferner konnten sie üben, wie im Notfall die Türen manuell zu öffnen sind und woran man erkennt, welche Fensterscheiben im Notfall eingeschlagen werden können – und welche nahezu unzerstörbar sind. Der Höhepunkt der Veranstaltung war aber sicher der Besuch des Führerstandes und die Einweisung, welche Maßnahmen von hier aus durchgeführt werden können. Zum Abschluss konnten die THW-Helfer auch noch selbst die Erdung eines Triebwagens üben. Durch diese Massnahme wird bei einer Störung oder einem Unfall sichergestellt, dass der gesamte Zug spannungsfrei geschalten wird.

Die Ausbildungsveranstaltung war gerade beendet, als die THW-Kräfte zu einem Einsatz alarmiert wurden.

Bericht - Hajo Badura


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