Ausgangslage war, dass 2 Jungendliche in einem Waldstück nahe Kronach vermisst werden. Da die Jugendlichen bereits seit mehreren Stunden abgängig waren, musste mit einem Unfall gerechnet werden. Unmittelbar nach der Alarmierung rückten die Gerätekraftwagen GKW I und GKW II, der Unimog sowie der Einsatzleit-Sprinter aus.
Auf Grund der letzten Sichtungen durch Zeugen errechnete Zugführer Oliver Ramm für die Helfer die entsprechenden UTM-Koordinaten und gab diese an die ausrückenden Fahrzeuge durch. Nach kurzem Blick in die Karte hatten die Helferinnen und Helfer ein Waldstück unterhalb der Kreuzbergkapelle als mutmaßlichen Unglücksort ausgemacht.
Mit dem Lichtmast des GKW I und mehrerer tragbarer 1000 W-Strahler wurde die Unglückstelle zunächst ausgeleuchtet. Gleichzeitig begaben sich 2 weitere Trupps auf die Suche nach den vermissten Jugendlichen. Während die THW-Helfer im steilen Gelände nach den vermutlich abgestürzten Jungendlichen suchten, liefen in der Einsatzleitung die Funkgeräte heiß. Im Minutentakt gingen dort Lagemeldungen der Suchtrupps ein, die dokumentiert und ausgewertet wurden – und auch an übergeordnete Stellen weitergemeldet werden mussten.
Nach einigen Minuten wurden die Gesuchten am Fuße eines Abhanges entdeckt, so daß die zwischenzeitlich virtuell angeforderte Hundestaffel der THW-Fachgruppe Ortung nicht mehr benötigt wurde. Die Jugendlichen waren beim Spielen am Hang abgerutscht und mehrere Meter tief gestürzt. Dabei zogen sie sich Prellungen, Knochenbrüche und einer auch eine Wirbelsäulenfraktur zu.
Nun begann der schwierige Teil der Aufgabe. Die THW-Helfer und ein virtueller Notarzt konnten zwar zu den Opfern vordringen und diese auch versorgen, aber auf Grund des steilen Geländes, welches auch durch den anhaltenden Regen sehr rutschig war, war es nicht möglich, die Verletzten auf herkömmliche Weise mit einer Trage bzw. einem Schleifkorb aus dem Gelände zu bergen. Zu groß war die Gefahr, daß der Tragetrupp mit samt dem Patienten nochmals abstürzen würde – und dann lägen mindestens 6 Verletzte im Wald.
Der Einsatzleiter entschied sich daher für den Bau einer Behelfs-Seilbahn, um die Patienten schonend und ohne weitere Gefährdung aus dem Gelände zu bergen. Zwei ausreichend dimensionierte Bäume als Festpunkt waren rasch gefunden und mehrere Helfer brachten das benötigte Material aus dem Gerätekraftwagen heran. Innerhalb weniger Minuten war die Seilbahn betriebsbereit und die Patienten schwebten gefahrlos und ohne jegliche Erschütterung der Teerstraße entgegen, wo sie im Ernstfall dem Rettungsdienst übergeben worden wären.