Sauerstofflanze

Dieses Gerät gehörte in früheren Jahren und Jahrzehnten zur Grundausstattung der Bergungszüge und war das Werkzeug schlechthin, wen es darum ging, erschütterungsfreie Mauerdruchbrüche anzulegen. Mit der Erfindung der Diamantbohr- und Sägetechnik geriet dieses Verfahren allerdings großteils in Vergessenheit.

Bei dieser ebenso einfachen wie genialen Konstruktion handelt es sich um ein langes Eisenrohr, welches mit Stahldrähten gefüllt ist. Das Rohr wird am vorderen Ende mit einem Brenner auf Rotglut erhitzt und dann wird reiner Sauerstoff unter hohem Druck eingeleitet. Dadurch kommt es zu einer exothermen Reaktion und der Stahl „verbrennt“ (oxidiert) mit einer Temperatur von knapp 3000 Grad Celsius.

Dies Temperatur reicht aus, um Ziegelsteine, Beton und sämtliche Natursteine zum Schmelzen zu bringen. Man kann damit z.B. nach einem Unglück in kurzer Zeit und absolut erschütterungsfrei einen Zugang zu verschütteten oder eingeschlossenen Personen schaffen. Dabei ist es relativ egal, ob die Gebäudetrümmer aus Beton, Stahlbeton, Naturstein oder beliebigem Material bestehen. Durch die enorme Temperatur schmilz selbst Gestein und fließt wie Lava nach einem Vulkanausbruch ab. Je höher der Stahlanteil im Beton ist, umso schneller lässt sich das Material trennen. Selbst dickste Stahlträger oder Eisenbahnschienen lassen sich mit einer Sauerstofflanze wie Butter schneiden.

Da diese Technik lange Zeit als veraltet betrachtet wurde, geriet sie fast in Vergessenheit und wurde auch nicht mehr gelehrt. Umso mehr freuen wir uns, daß wir einen unserer Althelfer reaktivieren konnten, der dieses Handwerk noch beherrscht und sein Wissen nun an die jungen, aktiven Helfer weitergeben wird.

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